Die Ambitionen des Bundes, den sozialen Wohnungsbau zu stärken, setzt die Einstellung von Ingenieuren und Architekten in den Bauverwaltungen voraus.

Kleines Plexiglashäuschen auf einem Baufreigabeschein-Dokument


Der BTB begrüßt die Ankündigung von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks, den Ländern bis 2020 jährlich 2 Milliarden im Rahmen der Maßnahmen zur Förderung bezahlbaren Wohnraums zur Verfügung zu stellen. Ein sinnvoller Einsatz der Fördermittel wird allerdings nur gewährleistet, wenn Techniker, Ingenieure, Städteplaner und Architekten in den Bauverwaltungen dafür Sorge tragen.

Einmal mehr wird deutlich, dass Geld die Probleme allein nicht löst. Damit die Bausünden hinsichtlich Gestaltung, Sicherheit und Qualität aus der Vergangenheit nicht wiederholt werden, müssen die Baugenehmigungsbehörden mit ausreichend qualifizierten Fachkräften ausgestattet werden.

Gegenwärtig haben bundesweit alle Bauverwaltungen enorme Probleme bei der Personalgewinnung, weil die Einkommen im öffentlichen Dienst für Ingenieure und Architekten von denen der freien Wirtschaft weit abgeschlagen sind. Viele offene Stellen in den Bauverwaltungen der Länder oder Kommunen sind ein Beleg dafür, dass eine Kursänderung in der Einkommensentwicklung von Technikern, Ingenieuren und Architekten im öffentlichen Dienst zwingend erforderlich ist, so der BTB-Bundesvorsitzende Jan Seidel.

Laut Bauministerin Hendricks fehlen jährlich 350.000 Wohnungen, davon 80.000 für Flüchtlinge bzw. Asylbewerber. Im vergangenen Jahr konnten trotz des hohen Bedarfs nur 270.000 zusätzliche Wohnungen zur Verfügung gestellt werden.

Der BTB Bundesvorsitzende Jan Seidel fordert in diesem Zusammenhang: „Wir brauchen dringend mehr technisches Personal in den Landes- und kommunalen Bauverwaltungen. Eine Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren setzt mehr qualifiziertes Personal voraus, damit sicherheitsrelevante Planungsfehler rechtzeitig erkannt werden und nicht katastrophal enden. Eine Absenkung von bewährten Standards und ein Verzicht auf die Überwachung der Bauausführung kann nicht akzeptiert werden“, so der BTB-Bundesvorsitzende.