Am 26. April 2016 jährte sich zum dreißigsten Male die Atomkatastrophe von Tschernobyl. Auch dreißig Jahre nach diesem, in seiner Dimension wohl größten Ereignis beschleicht ein machtloses Gefühl einen jeden nur schon bei der Wahrnehmung der Berichterstattung. Zurückblickend ist festzustellen, dass ein derartiges Szenario nicht in seiner Gänze überblickt, geschweige denn beherrscht werden kann. Die mit dieser Energieform verbundenen Probleme sind allgegenwärtig und lassen sich nicht ohne weiteres zur Seite schieben.

Gerade mit Blick auf dieses doch eher traurig anmutende Jubiläum weist der BTB Bundesvorsitzende Jan-Georg Seidel darauf hin, dass Stellen in den Fachverwaltungen zwingend mit gut qualifiziertem Fachpersonal besetzt werden müssen. Gilt es doch in den nächsten Jahren nicht nur den Rückbau der Atomkraftanlagen sorgsam zu planen, sondern auch kompetent zu überwachen. Daneben muss das allseits bekannte Problem der sicheren Endlagerung zügig und dauerhaft gelöst werden.

In gleicher Weise gilt es aber auch Sorge dafür zu tragen, dass der stetig wachsende Energiebedarf sicher gedeckt werden kann. Der Umstieg auf alternative Energien findet sich nicht nur in Koalitionspapieren und Hochglanzbroschüren. Der Weg heraus aus der seinerzeit als sosorgenfrei postulierten Atomenergie ist allgegenwärtig und nicht zum Nulltarif zu haben. Themen wie Ausbau der Windenergie, nachhaltige Nutzung der Biomasse, Wasserkraft und Geothermie gehören zu den Favoriten für die Deckung des Energiebedarfs der Zukunft. Hinzu gesellen sich Fragen zur Ausrichtung der landwirtschaftlichen Produktion unter Versorgungsgesichtspunkten für unsere Bevölkerung bzw. Schaffen von Biomasse und eine damit einher gehende Interessenkollision. Alles in allem vorrangig technisch geprägte Bereiche, so Jan-Georg Seidel, welche mit fachlich kompetentem technischem Personal besetzt werden müssen.

Nur schon bei kursorischer Betrachtung der derzeitigen Personalausstattung und der Altersstruktur in den Fachverwaltungen gilt es möglichst zügig die Zeichen der Zeit zu erkennen und die richtigen Impulse zu setzen, um nicht einen weiteren, wenn auch anders gelagerten „Super-Gau“ erleben zu müssen.