BTB fordert mehr qualifiziertes Personal für den Ausbau und Erhalt der öffentlichen Gebäude. Baufällige Schulen, Krankenhäuser, Schwimmbäder und Verwaltungsgebäude müssen saniert und wieder auf den neuen technischen Stand gebracht werden.

Alter verrosteter Heizkörper in öffentlichem Gebäude

„Viele öffentliche Gebäude sind in einem sehr schlechten bis katastrophalen Zustand und können teilewiese nicht ohne Gefahren genutzt werden. Ob beschädigte Dächer, veraltete Wasserleitungen, undichte Fenster, defekte Elektroinstallationen, kaputte Heizungsanlagen oder abstoßende Sanitärräume sowie undichte Fenster, in manchen Gebäuden der öffentlichen Hand glaubt man nicht in Deutschland zu sein“, so der BTB Bundesvorsitzende Jan Seidel.

Die eingeleiteten Maßnahmen, der Bereitstellung von Finanzmitteln zur Sanierung der Gebäude sind gut und richtig. Da allerdings das Fachpersonal an Bauingenieuren und Architekten bei Bund, Ländern und Gemeinden fehlt, können die bereitgestellten Mittel nicht wie erforderlich abgerufen werden.

Beispielsweise sind von den 500 Millionen aus dem Sanierungsprogramm „Gute Schule 2020“ der nordrhein-westfälischen Landesregierung seit einem Jahr lediglich 223 Millionen abgerufen worden, obwohl viele der ca. 5.800 Schulen in Nordrhein-Westfalen einer Sanierung bedürfen.

Einmal mehr wird deutlich, dass Geld allein den Sanierungsstau bei den öffentlichen Gebäuden nicht lösen kann. Es müssen dringend technische Fachkräfte eingestellt werden. Das Dilemma in der Situation ist, dass oft die Gemeinden mit einem hohen Investitionsstau über viele Jahre Fachpersonal abgebaut haben, um ihre Haushalte zu sanieren. Zum Teil mussten die Gemeinden aufgrund von Vorgaben zur Haushaltssanierung Personal abbauen. Davon war stets auch das technische Fachpersonal oft sogar überproportional betroffen. Nun darf sich keiner wundern, dass die bereitgestellten Mittel, dort wo sie am dringendsten benötigt werden, nicht investiert werden können. Dies ist wieder ein Beleg dafür, dass eine falsche Sparpolitik in der öffentlichen Hand schädlich und sogar nachhaltig schädlich sein kann.

Damit den schlimmsten Folgen dieser Entwicklung entgegengewirkt werden kann, müssen Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam für mehr technische Fachkräfte im öffentlichen Dienst sorgen.

Bei dem aktuellen Mangel an Ingenieuren und Technikern auf dem Arbeitsmarkt, der sich in den nächsten Jahren verstärken wird, ist es Zeit für eine Fachkräftegewinnungsstrategie für die technischen und naturwissenschaftlichen Bereiche der öffentlichen Hand. Bund, Ländern und Gemeinden sind hier gemeinsam gefordert.